Endlich sieht man auch, wo man langläuft

 Start in einen neuen Tag, das Wetter ist zum Glück deutlich besser als gestern und so geht es nach einem wirklich erholsamen Schlaf motiviert auf in den nächsten Tag. Das Frühstück zieht es mir wirklich gar nicht runter...das Brot ist staubtrocken, aber mit etwas mehr Kaffee flutscht es dann doch. 👀

Ich kann gar nicht schnell genug loskommen, beim frühstücken sehe ich schon wieder Steinböcke durchs Fenster. 😍
Die ersten Meter Aufstieg zur Benediktenwand sind erstaunlich hart, der große Rucksack macht sich doch bemerkbar. Ich genieße die wärmenden Sonnenstrahlen, die ich gestern noch vermisst habe. Ich erklimme Meter um Meter und bin schon fast etwas enttäuscht, weil ich die Steinböcke nicht mehr an der Stelle von vorhin erkennen kann. 😓
Etwas geknickt laufe ich weiter und bleibe einmal stehen, um die richtige Abzweigung zur Benediktenwand zu finden, als ich hinter mir ein Knacken höre. Da stehen keine fünf Meter von mir weg doch tatsächlich zwei Steinböcke mitten auf dem Weg. Ich kann mein Glück kaum fassen, erfüllt sich doch hier schon wieder ein lang gehegter Traum. Wir betrachten uns wieder gegenseitig bis er letztendlich ein Stück gemeinsam mit mir läuft, der Steinbock unterhalb des Weges und ich oben. Ich entdecke sogar noch einige mehr unterhalb im Gebüsch versteckt. Für mich wirklich beeindruckende Tiere. 😀
Nach einiger Zeit laufe ich weiter zum Gipfel, lasse meinen Rucksack im Unterholz stehen, weil ich den Weg wieder zurücklaufen werde und erklimme letztendlich den höchsten Punkt. Eine Wahnsinnsrundumsicht heute hier oben. Ich sehe, welchen Weg ich gestern gelaufen bin,  bis rüber zum Sylvensteinspeicher und auch zur Zugspitze. Der zusätzliche Abstecher war es auf jeden Fall wert! 👌🙌
Auf dem Rückweg habe ich etwas zu kämpfen meinen Rucksack wieder zu finden, aber am Ende halte ich ihn wieder in den Händen.
Weiter geht der Weg in Richtung Jachenau, immer entlang eines Baches, wo man immer wieder einige Wasserfälle entdecken kann. Am Anfang ist der Abstieg noch etwas fordernd, aber am Ende ist es ein längerer Forststraßenhatscher. Das Tal ist nett, aber das Gelatsche nervt mich. Ich bin froh in der Jachenau anzukommen. Am Dorfladen treffe ich die beiden Sachsen von gestern wieder und wir genehmigen uns ein Mittagsradler. 🍻
Am Anfang brechen wir gemeinsam Richtung Vorderriß auf, irgendwann trennen sich die Wege und für mich wird es wirklich zäh. Es sind am Ende drei Stunden latschen auf Forststraßen, ohne große Höhenmeter und mir tut am Ende jeder Muskel weh. Ich bin wirklich froh anzukommen.
In der Unterkunft ist erst mal klar, dass ich die nächsten Tage komplett umplanen muss und das raubt mir etwas die Motivation.
Nach einer Dusche, Klamotten waschen und Füße kühlen im Bach, telefoniere ich mit meiner Mama und Andi und fühle mich etwas glücklicher. ❤
Beim Abendessen versuche ich die nächsten Tage zu planen und gelange wirklich an einen Punkt, an dem ich aufgeben möchte. Es scheint keinen Weg über dieses Karwendelgebirge zu geben. Jeder Versuch eine Umgehung zu finden, scheitert und das raubt viel Energie.
Beim Essen bin ich den Tränen nahe, mir ist so schlecht, dass ich keinen Bissen runterbekomme. Da kommen zum Glück meine beiden Freunde aus Sachsen und bauen mich etwas auf und helfen mir beim Lösungen suchen. 😕
Auf meinem Zimmer unterhalte ich mich mit Stella, die vor den gleichen Problemen steht. Es gibt eine grobe Grundidee, wie man das große Problem lösen kann, aber darum kümmere ich mich morgen, heute hab ich dafür keinen klaren Kopf mehr.
Ich bin wirklich froh, dass ich heute Nacht nochmal einen sehr guten Schlaf finde. 😴

So long
Euer Henkyi 💋

Das ist Hannibal 😊

Geschafft auf die Benediktenwand ✌

Vom Sylvensteinspeicher bis zur Zugspitze

Kommt schon gleich ums Eck...

Der weite Blick ins Rißtal, da geht es morgen hinter 








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