Hält das Wetter oder nicht
Heute Nacht schüttet es aus Kübeln und ich bin sehr froh, dass ich noch ein paar Stunden im Bett liegen kann. 😀
Ich schlafe in dieser Nacht ganze 9 Stunden und fühle mich wieder voller Energie. Ich breche schon um viertel nach sieben auf. Der Plan ist heute so viel Wegstrecke wie möglich zu machen, bevor der Regen bzw. das Gewitter kommt. 👊Schon vor 8 Uhr stehe ich auf dem ersten Gipfel dem Campill auf 2192m. Eine sehr mystische Morgenstimmung heute. Aus den Tälern zieht sehr viel Nebel auf. Stellenweise sieht man die oberen Spitzen der Gipfel und wenige Augenblicke später sieht man rein gar nichts. Die Orientierung ist teils schwierig, aber dank GPS kann ich meinen Weg trotzdem ganz gut finden. 😏
Auf einem sattgrünen Hochplateu marschiere ich schnellen Schrittes dahin, es geht immer abwechselnd ein paar Meter bergauf und dann wieder bergab. Zwischendurch spitzt die Sonne auch immer wieder durch. Ich genieße es auch mal wieder ohne Sonnencreme laufen zu können und nicht schon am frühen Morgen zu zerfließen. 😅
Es dauert nicht lange, da stehe ich auch noch auf dem Jakobskopf und dem Glittner Joch. Beide Male habe ich nicht wirklich viel Sicht. Gerne würde ich hier oben mehr Zeit verbringen und den Wolken zusehen, wie sie in die Höhe ziehen. Aber ich habe ziemlich Respekt vor dem Wetter heute, weil es eine lange Etappe ist. 😓
Mein Ziel ist es bis mittags auf der Würzjöchhütte anzukommen, dass ich mich dort unterstellen kann.
Strammen Schrittes marschiere ich deshalb ohne jegliche Pausen auf dieses Ziel zu. Früher als angekündigt fängt es heute wieder an zu regnen, aber ich bin zum Glück schon um halb 12 an dieser Hütte. So kann ich dem heftigen Regenschauer gerade noch entgehen und genehmige mir währenddessen einen deliziösen italienischen Kaffee mit einem Apfelstrudel. 👌 Nach einer Stunde eröffnet sich ein Fenster in dem der Regen nicht mehr ganz so stark ist. 😌
Also marschiere ich wieder weiter zu meinem Endziel. Ich muss noch hinauf zur Peitlerscharte, die letzten Meter hinauf sind sehr steil und ich merke das schnelle Tempo von heute morgen ganz schön. 😳
Ich kämpfe mich dort hinauf und werde mit einem grandiosen Blick in die Dolomiten belohnt. Genau das sind die Momente, die ich auf dieser Tour so liebe. Ich genieße diesen Anblick in vollen Zügen und bin stolz auf mich, dass ich mich durch die letzten beiden emotional sehr schweren Tage gekämpft und nicht aufgegeben habe. Der Regen hält sich den Weg bis zur Hütte über in Grenzen und so kann ich die letzten Meter auch endlich genießen und muss mich nicht mehr so sputen. 😍
Einigermaßen trocken und noch mit Kraft in den Beinen komme ich auf der Schlüterhütte an. Zu meiner Freude ist hier einiges los und ich komme sofort mit ein paar Leuten ins Gespräch. Das tut gut. 🙏
Auf der Hütte gönne ich mir eine kalte Dusche, trockne die nassen Sachen und genieße die Zeit zum Ruhen.
Die Tourenplanung für morgen wird interessant, weil ich am Morgen noch gerne den Peitlerkofel besteigen möchte, mal sehen was die Beine in der Früh sagen und vor allem, was das Wetter macht. 😄
Mein Ruhepuls war während der Etappe heute etwas höher als sonst, weil ich enormen Respekt vor den Wetterumständen hatte. Ich habe zwischendurch sogar Selbstgespräche geführt, um ruhig zu bleiben und mich nicht unnötig zu hetzen. 😅
Sich zu sehr zu beeilen und über seinem eigenen Limit zu gehen, ist auf Dauer nicht gut. Viel zu schnell versagen einem die Kräfte und man geht blau. Von daher bin ich sehr zufrieden mit meiner Krafteinteilung und mit dem Umgehen dieser nicht leichten Situation. Ich bin immer bei mir geblieben und hab in mich und meine Fähigkeiten vertraut. 😋
Insgesamt bin ich mit dem Tag sehr zufrieden, der Weg war zu genießen ( was ich nicht erwartet hatte), die äußeren Umstände habe ich richtig eingeschätzt und ich habe noch wahnsinnig viel Kraft in den Beinen. 😉
So long
Euer Henkyi 💋






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