Nicht schon wieder Regen...

 In unserem Herzfassl ist es super gemütlich in der Nacht. Aber es fängt leider mal wieder heftig an zu regnen. 😐

Wir genießen das mega tolle Frühstücksbuffet in vollen Zügen und können uns nur schwer zum Aufbruch aufraffen. 😅
Zu dieser Überführungsetappe gibt es tatsächlich wenig zu erzählen, weil sie so unspektakulär ist. Wir bleiben sehr oft stehen, um die Regenjacke an- und wieder auszuziehen. Es zieht ein kurzer Schauer nach dem anderen durch.
Wir laufen den ganzen Weg auf wahnsinnig spannenden Forststraßen, die ich mittlerweile wirklich nicht mehr sehen kann. Dabei kann man sich vor lauter Nebel und Wolken kaum satt sehen am Panoramaweg... 😂
Nach vier Stunden kommen wir dann auch endlich an der Weidener Hütte an, gerade bevor der nächste heftige Schauer runterkommt.
Einerseits bin ich mittlerweile echt etwas genervt vom Regen. Andererseits bin ich tatsächlich auch froh über die kühleren Temperaturen. Das beansprucht die Füße und den Körper mal etwas weniger und ich komme relativ entspannt am Ziel an (es waren schließlich doch auch wieder 1000 Höhenmeter heute). Meine Blase am Fuß hat zu meiner Zufriedenheit angefangen zu heilen und schwillt nicht wieder ganz so an. 🙏 
Die Schmerzen halten sich heute in den Bergschuhen auch tatsächlich in Grenzen.
Für diese Überführungsetappe war es das passende Wetter. Man musste sie einfach hinter sich bringen und dabei so viel Energie sparen, wie möglich. Muskulär bin ich heute tatsächlich auch wieder sehr gut in Schuss, die Beine haben wieder Kraft, das macht mir viel Mut. 😊
Mittlerweile bin ich auch im Trottmodus angekommen. Der Körper stellt sich darauf ein jeden Tag Strecke zu machen und rebelliert nicht mehr so stark. Mein Kopf und das Bewusstsein gewöhnen sich auch immer mehr an diese vielen Stunden "Arbeit", das ist spannend zu beobachten. 😉
Ich für meinen Teil bin im Moment sehr zufrieden mit mir. Auf die neu geplante Route bin ich sehr stolz, weil die Tagesetappen gut funktionieren. Bisher habe ich mich auch noch nicht verlaufen und kann meine Wege immer sehr gut finden, das macht mir sehr viel Mut und gibt mir sehr viel Selbstvertrauen. Ich kann mich dadurch auch viel mehr auf meinen Körper und meine Bedürfnisse hören. ❤
Den Nachmittag auf der Hütte kann ich heute in vollen Zügen genießen. Wir übernachten hier nur zu dritt, haben ein riesen Bettenlager mit luxuriösen Betten für uns. Man kann die Füße nochmal hochlegen und einfach mal ein paar freie entspannte Stunden genießen. Das hat mir die ersten Tage schon etwas gefehlt. 😍
Vor ein paar Tagen habe ich mich mit einem netten Menschen beim Abstieg von der Speckkarspitze über den Begriff Reichtum unterhalten. Mir geht dieses Gespräch heute nochmal durch den Kopf und ich fange für mich an zu reflektieren. 😏
Reichtum kann man auf so viele verschiedene Weisen definieren. Sehen die einen in ihm doch das Geld, den Besitz, die Macht und die Kontrolle. Sich alles kaufen und im Leben machen und tun zu können, was man will, darin sehen viele Menschen den Reichtum. Absolute Freiheit, finanzielle Unabhängigkeit, viel viel Geld auf dem Konto.
Für mich war das früher auch immer der Antrieb, um Karriere zu machen und viel viel Geld zu verdienen. Kann ich doch heute aber rückblickend sagen, dass ich mich zweimal in meinem Leben ganz klar gegen diesen Weg entschieden habe. Und heute bin ich sehr glücklich mit dieser Entscheidung.
Sehe ich es doch schon als Reichtum diese Entscheidung bewusst treffen zu dürfen.
Für mich ist Reichtum in erster Linie die Zeit auf dieser Erde. Die zahlreichen glücklichen Erinnerungen, die ich in mir trage, tolle Erlebnisse, viele Momente des Lachens und des Glücklichseins, Familie, Freunde, die Schönheit in den kleinen Dingen des Lebens sehen. Nach Rückschlägen mal kurz am Boden zu liegen, den Schmutz abwischen und die Kraft zu haben nach neuen Wegen zu suchen und Probleme zu lösen.
Reichtum muss nicht immer monetären Hintergrund haben oder mit Besitz und Macht zu tun haben. Die unglaublich vielen schönen Erlebnisse und Erinnerungen kann mir keiner mehr nehmen, egal ob ich bankrott bin oder nicht. ❤✌
Letztlich kann man täglich zu seinem eigenen Reichtum beitragen und Entscheidungen treffen, die einen selbst glücklich und zufrieden machen.
Wenn ich dabei in mich gehe, dann habe ich in letzter Zeit viele Entscheidungen getroffen, die für mich selbst gut waren. Und umso glücklicher bin ich jetzt im Moment hier auf dieser Hütte zu sitzen und einfach meinen Gedanken nachzuhängen.
Ich hoffe, ihr trefft auch bald die Entscheidungen, die Euch glücklich und um ein paar schöne Erfahrungen reicher machen. 😘
So long, viele regnerische Grüße
Euer Henkyi

An dem Grün kann ich mich kaum satt sehen
 
Gegen 
Gegen Nachmittag beginnen sich die Wolken langsam zu lichten 

Endlich mal wieder ein Sonnenuntergang 

Entspannung muss auch definitiv sein 






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