Regen, viel viel Regen

 Was war das für eine Nacht. Ich höre gar keinen Wecker und ich muss sogar aufgeweckt werden, so kaputt war ich...aber dafür habe ich nach einem schnellen Frühstück wieder richtig Energie. 😊

Früh am Morgen steigen wir über den Berliner Höhenweg auf und haben schon bald eine wunderbare Aussicht. Den Weg beschreiten wir für die ersten zwei Stunden des Tages. Die Aussicht ist zwar zum Genießen, aber so richtig vom Hocker reißt es mich nicht. 👀 
An der Grauen Platte angekommen, beginnen wir mit dem Abstieg ins Tal. Ein Blick rundherum verrät, dass es nicht mehr lange dauert bis der Regen kommt. Das ist um einiges schneller als der Wetterbericht es ankündigte. 😞
So schnell wie möglich machen wir uns daran wieder hinunter auf die Baumgrenze zu kommen, weil ein Unwetter auf dieser Höhe nicht lustig wäre. Oben laufen wir noch durch knöchelhohes Gras, im Anschluss durch einige Bergrosenfelder. Danach beginnt der Kampf den Weg überhaupt noch zu erkennen. Dass es nicht viele Wegweiser gibt, damit kann ich ja noch leben. Aber dass man auch keine aufgemalten Markierungen mehr findet, der Weg überhaupt nicht gepflegt ist und das offiziell auch noch ein Weg für Touristen sein soll...das bringt mich mehr als nur zur Weißglut. 😡
Mag ich von mir behaupten , dass ich mich gut in den Bergen auskenne und mich zu orientieren weiß, will ich mir nicht vorstellen, was da einem unerfahrenen Touristen widerfährt. Ich finde es krass unverantwortlich, dass die Wege hier einfach rein gar nicht markiert sind und auch nicht gepflegt. Da bekomme ich einfach nur einen Hass auf die Zillertaler Alpen. 😠😡
Zu allem Übel laufen wir dann auch noch durch hüfthohes Gras, von oben kommt sehr viel Regen runter, das hohe Gras tut sein übriges. An einem bestimmten Punkt stehe ich einfach nur noch schreiend im Wald, weil ich so eine Krawatte auf das krass unverantwortliche Verhalten von diesen Wegwarten habe. 😵
In meinen Schuhen steht sogar das Wasser und ich kann sie unten, als wir endlich wieder auf einer normalen Straße laufen, ausleeren. Im Tal laufen wir weiter im strömenden Regen, zum Teil auf der Bundesstraße, wirklich wunderschön. Dieses Zillertal und ich werden in diesem Leben definitiv keine Freunde mehr und ich werde hier auch nie wieder freiwillig einen Fuß reinsetzen. 👎
Als wir endlich in Richtung Schlegeisspeichers abbiegen können, fängt mein Knie richtig an zu mucken. Es sind noch 6 km bis zum Stausee und mir kommt es so vor als wenn ich dort niemals ankommen werde. Ich bin nur noch im Tunnel unterwegs, versuche den Schmerz auszublenden und starre immer nur auf den Weg in meiner unmittelbaren Nähe.
Nach einer gefühlten Ewigkeit stehe ich dann unterhalb der riesen Staumauer und bringe die letzten Meter nach oben hinter mich. 😕
Vor dem nächsten Regen können wir uns in die Unterkunft retten und ich stärke mich dort erst mal mit einem Apfelstrudel.
Die Hütte befindet sich leider in keinem schönen Zustand, das wird kein schöner Aufenthalt. Aber es hilft alles nichts. 😣
Morgen wird das Wetter hoffentlich wieder besser und die letzten Sachen werden dann auch wieder trocken. Ich bin richtig begeistert von meiner Ausrüstung, dass sie trotz der heftigen Regenmassen fast alles an Nässe abhalten konnte. 👍
Morgen steht uns zum Glück eine kurze Etappe bevor. Ich werde erst mal ins Tal absteigen und sehen, was das Knie spricht.
Im Moment fühlt es sich nicht so an, als wenn ich damit noch lange laufen könnte. Noch so einen Tag werde ich eher nicht durchstehen. Ich hoffe, dass ich die Tour hier noch nicht abbrechen muss, weil sich meine Beine endlich wieder erholt haben und ich wieder einiges an Kraft hätte.
Ich werde einfach sehen müssen, was der Körper mir mitteilt. 🙏

So long
Euer Henkyi 💚

Noch schöne sonnige Ausblicke am Morgen

Blick hinein ins Gletschergebiet 

Bildhübsche Fotokuh 

Das nennt sich Wanderweg in den Zillertaler Alpen, Dein Ernst?!

Das beschreibt die durchschnittliche Stimmung des Tages 

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