Der frühe Vogel und so...

 Uiuiui, ein klingelnder Wecker um 3:30 Uhr, das ist hart und kurz halte ich es auch für einen schlechten Scherz. Aber innere Schweinehund ist sehr schnell überwunden, wenn ich an die gestrige Hitze denke. Wir haben am Tag zuvor schon so gut wie alles vorgepackt, von daher steht am frühen Morgen nicht viel an. 😀

Um 4 Uhr starten wir unseren Marsch in ziemlicher Dunkelheit. Die Temperaturen am Morgen fühlen sich sogar kurz frisch an.
Wir starten auf Teerstraßen. Umso besser für uns, denn hier kann sicher laufen, auch wenn man nicht viel sieht und die Straßen sind jetzt noch nicht von der Sonne erhitzt. 👌
Über drei Kilometer laufen wir entlang einer sonst viel befahrenen Straße, wo jetzt natürlich tote Hose herrscht. Aber auf die wenigen Autos müssen wir trotzdem aufpassen, weil wir schlecht zu sehen sind. 😜 Froh sind wir schon, als wir diesen Streckenabschnitt hinter uns haben. 😅
Schön ist es, dass wir an diesem Morgen nochmal entlang am Ufer des Piave gehen, der uns die letzten beiden Tage schon öfter begleitet hat. Hier bietet die Landschaft zumindest noch etwas Abwechslung. 😊
Eine Wolke ist uns am frühen Morgen wieder sehr wohlgesonnen und wir finden erneut etwas länger Schutz vor der Sonne. Der Weg heute überrascht mich im positiven Sinne tatsächlich nochmal etwas.
Wir laufen viele Streckenteile im Gebüsch am Piave entlang oder entlang eines Waldes, der auch nochmal schön Schatten spendet. Das hätte ich gar nicht so positiv erwartet. 😍😎
Nach knapp dreieinhalb Stunden haben wir die ca. 17 Kilometer Wegstrecke nach Musile di Piave auch schon hinter uns gebracht und es ist noch nicht einmal halb acht. Keine schlechte Leistung. 💪👌
Zur Belohnung gönnen wir uns hier in einem Café jeweils zwei Espressi und ein schmackhaftes Croissant dazu. Da kann der Tag gar nicht mehr schlecht weitergehen.
Stellas und meine Wege trennen sich hier für die nächsten Stunden. Stella wird den normalen Weg laufen, was eine wahnsinns Leistung ist und ich werde vernünftigerweise den Bus nehmen. Meinen Waden geht es zwar deutlich besser als gestern, aber die wenige Sonne, die ich heute abbekommen habe, merke ich jetzt schon wieder. 😝
Ich marschiere weiter nach San Dona di Piave, die Stadt nebenan und nutze noch etwas die Zeit, in der die Sonne von den Wolken verdeckt wird und erkunde die Stadt ein wenig. Die ein oder anderen Gebäude und Gassen sind ganz nett anzuschauen. 😉
Um kurz nach 9 Uhr steige ich dann in den Bus nach Jesolo. Ich bin richtig stolz auf mich, dass ich gleich beim ersten Versuch in den richtigen Bus einsteige. Immerhin gibt es hier viele Auswahlmöglichkeiten und mein Talent mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist bekanntlich nicht das größte... 🙈
Während der Fahrt nach Jesolo fängt es sogar zu regnen an. Das freut mich für Stella, denn das heißt, dass sie nicht so lange der Sonne ausgesetzt ist.
Ich denke mir in Jesolo, dass ich die Chance nutzen könnte und noch ein Stück in Richtung Meer laufe, um einen ersten Blick darauf werfen zu können. Das tue ich auch, nur um dann festzustellen, dass eine ganze Häuserreihe davor gebaut wurde und man kein bisschen vom Meer sieht. 😝😖
Also laufe ich den Weg zurück in die Stadt und gönne mir stattdessen eine Kugel Eis und nochmal einen Espresso. 😍
Kurz darauf kann ich im Hotel einchecken, lasse meinen Koffer zurück und gehe noch einkaufen, dass wir morgen früh wieder sehr bald starten können und nicht verhungern müssen. Die Meter in der Sonne machen mir an dieser Stelle sehr bewusst, wie gut es war mit dem Bus zu fahren. ✌
Auf dem Hotelzimmer gönne ich mir erst mal eine Joghurtkur für die Waden, nachdem ich unter der kalten Dusche stand.
Der Nachmittag steht wie meistens im Sinne von Körper kühlen, Wäsche waschen, duschen, essen, schlafen und schauen, dass die Füße wieder abschwellen. Ich gönne mir einige Joghurtaufstriche auf die Waden in der Hoffnung, dass das morgen gut über die Bühne geht. 😏😇
Am Abend gehen wir heute mexikanisch essen und ich feiere es richtig mal wieder etwas anderes als italienische Küche vorgesetzt zu bekommen. 😊
Beim Essen lassen wir nochmal viele schöne und auch emotionale Momente dieser Reise aufleben. Nach dem Marmolata-Unglück sind wir noch bewusst dankbarer, dass bis hierher alles so glatt über die Bühne gegangen ist. 🙏👌
Alt werden wir an diesem Abend auch wieder nicht, denn morgen klingelt um die gleiche Zeit der Wecker.
Dann geht es auf in die letzten 24 Kilometer und am Ende werden wir hoffentlich wohlbehalten am Markusplatz ankommen und endlich den ersehnten Aperol Spritz trinken. 😍😍
So long
Euer dankbares Henkyi 💚💋

Da hat sich der frühe Start gelohnt

Bye bye Piave, schöne Momente hast Du mir beschert

Ankunft im Urlaubsort Jesolo 

Weit ist es nicht mehr 



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