Endlich Urlaub!
Gefühlt ist das endlich mal ein Urlaubstag. Wach bin ich zwar trotzdem schon um kurz nach sechs, weil mein Körper es gewohnt ist um diese Uhrzeit in den Tag zu starten. Aber an diesem Morgen darf ich ohne schlechtes Gewissen liegen bleiben und noch so lange im Bett wälzen wie ich möchte. Wir stehen heute auch nicht vor 9 Uhr auf. 😀😊
Ich genieße es richtig heute nach dem Aufstehen sogar duschen zu können und dann keinen Rucksack packen zu müssen.Wir finden ums Eck ein nettes kleines Café, wo wir uns Frühstück besorgen. Kaffee trinkt man hier an der Theke, weil es billiger ist als sich bedienen zu lassen. Dazu gibt es ein Schokocroissant, richtig italienisch. Daran hab ich mich die letzten Tage schon ganz gut gewöhnt. 😅😋
Frisch gestärkt für den Tag stürzen wir uns in die noch eher leeren Gassen Venedigs. Wir laufen ohne Plan umher, lassen uns einfach mit dem Strom treiben und laufen dahin, wo es uns gerade hinzieht. Ohne Stress durch die Straßen bummeln, das ist ganz nach meinem Geschmack. 👌😍
Wir shoppen sogar ein bisschen, ich kann es gar nicht erwarten heute Abend in einer Bluse essen zu gehen statt in der Bergklamotten. 😁
Es gibt wirklich unzählig viele Touristenläden, die mich nicht interessieren. Aber zwischendurch findet man auch immer wieder mal ein schnuckeliges Ständchen, das nichts mit dem Touritrubel zu tun hat. 👌
Mittags kaufen wir uns ein super leckeres Panini in einem originellen Laden und suchen uns ein schönes schattiges Plätzchen unter einem Baum entlang einer Wasserstraße. Wir genießen es die Leute zu beobachten und einfach mal nichts zu tun. 😜 Am frühen Nachmittag wird es wieder ziemlich heiß und die Gassen werden unangenehm voll. Das ist für uns der Zeitpunkt an dem wir uns wieder in unser Hotelzimmer zurückziehen und die Ruhe und vor allem Klimaanlage wertschätzen. 😎
Wir schreiben Postkarten, essen unzählige Schokocroissants und befassen uns schön langsam damit, dass das unser letzter gemeinsamer Abend wird. Ein komisches Gefühl vor dem man doch leider nicht flüchten kann. 😒
Um eine erneute Katastrophe beim Abendesssen zu verhindern, befragen wir Google sehr intensiv, wo wir essen gehen wollen. Wir entscheiden uns für ein sizilianisches Restaurant, das einen etwas längeren Fußmarsch bedarf. 😀
Wir betreten das Restaurant und man hat sofort das Gefühl, dass die Zeit hier drin stillsteht. Ich genieße eines meiner besten Gerichte zu einem echt fairen Preis für Venedigverhältnisse. Und wir haben die netteste und herzlichste Bedienung, die man sich vorstellen kann. Was ein grandioser letzter Abend!! 😍😍😍
Zurück auf dem Zimmer haben wir in weiser Voraussicht einen Wein kalt gestellt und lassen den Abend noch gebührend ausklingen. 😜 Da werden nochmal viele lustige Geschichten dieser Reise ausgegraben und ich habe am Ende Bauchweh vor lauter Lachen. 😂😂😂
Ich bin so unendlich dankbar, dass mir die letzten Wochen so viel positives widerfahren ist und ich das so intensiv und bewusst wahrnehmen konnte. Ein wahres Geschenk nach vielen harten Monaten im letzten Jahr... 🙏💕
Mich erreichen gestern und heute sehr sehr viele Nachrichten in denen mir Glückwünsche ausgesprochen werden. Darüber freue ich mich natürlich und doch lässt es mich wieder über unsere Gesellschaft und unser Verhalten nachdenken... 😉😊
Für mich persönlich ist es nicht die größte Leistung hier in Venedig anzukommen. Ich bin vor allem stolz auf mich, dass ich überhaupt aufgebrochen bin zu diesem Unterfangen. Stand ich doch wirklich kurz davor das Ganze abzublasen und zu Hause zu bleiben. 😓
Muss man nicht viel mehr Mut aufbringen, um in ein Abenteuer überhaupt zu starten und sich in unbekannte Situationen zu begeben? Kann man sich in diesen neuen Situationen zurechtfinden und kommt mal in den Flow und ist mitten im Abenteuer, dann kommt eins zum anderen. Und bis man sich umsieht, hat man sein Ziel erreicht und es war verblüffend einfach. 😏😊 Und all die Ängste und Sorgen, die man am Anfang vielleicht hatte sind gar nicht eingetreten. 😀
Für mich war es nicht das Wichtigste in Südtirol, Belluno oder Venedig anzukommen. Für mich war entscheidend, dass ich nach meinen negativen Jakobswegerfahrungen und nach meinem Unfall nochmal meinen Mut zusammenkratze und mich in ein mutiges Abenteuer stürze. Es einfach mache und dann sehe, wo ich lande. 😇 Ich habe die Tour niemals als ganzes betrachtet. 😃 Stattdessen habe ich jeden einzelnen Tag als ein einzelnes Abenteuer gesehen, bei dem ich einfach eine schöne Zeit haben wollte. Und am Ende war ich dann in der glücklichen Situation, dass ich alle Abenteuer erleben durfte bis ich dort in Venedig am Markusplatz stand. 😊👍
Ich finde man sollte solche Abenteuer oder Reisen nicht immer unter dem Gesichtspunkt betrachten, ob man am Endziel ankam oder nicht. Und dann beurteilen, ob man etwas geschafft hat oder eben gescheitert ist. Ich zolle meinen größten Respekt einem Menschen, der den Mut aufbringt sich in ein Abenteurer zu stürzen. Egal ob er nach zwei Tagen wieder nach Hause kommt oder erst nach einem Jahr. 😏💕
Der schwerste Schritt ist immer der erste. Und den macht man automatisch, wenn man sich aufmacht, seinen Mut zusammennimmt und sich in unbekannte Gewässer traut. 💪
Es soll sich jetzt bitte keiner auf den Schlips getreten fühlen, der mir einen Glückwunsch ausgedrückt hat. Es hat mich nur zum Nachdenken angeregt... 😅
Ich beginne an diesem Tag Stück für Stück langsam zu begreifen, dass es das Ende meiner persönlichen Alpenüberquerung ist. Es ist ein komisches, ein wenig wehmütiges, aber auch sehr schönes Gefühl. Ich fange auch an mich auf morgen zu freuen, wenn ich wieder nach Hause fahre. In mir stecken so viele chaotische Emotionen, die ich erst noch ein bisschen ordnen muss. Das wird mit der Zeit kommen und die gebe ich mir auch. 😊😏
Für heute falle ich absolut glücklich beseelt ins Bett und freue mich einfach über den Moment. 🙏💕
So long
Euer vollkommen zufriedenes Henkyi 💋💚






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