Gipfelsehnsucht
Das Wetter für den heutigen Tag ist zum Teil besser angesagt. Allerdings nicht für die frühen Stunden. Daher heißt die Devise an diesem Morgen: In der Ruhe liegt die Kraft.
Das ist auch nicht schwer...Es ist wirklich eine Überwindung aus dem Bett zu schlüpfen. Es ist bitterkalt in der Hütte. Ich hatte in der Nacht mit langer Hose, Socken, Thermoshirt, Fleecejacke und Weste geschlafen. Und ich habe trotz dreier Wolldecken immer noch gefroren. 🥶Beim Frühstück ist zumindest die Stube eingeheizt. Wir ziehen das Frühstück so lange wie möglich in die Länge. Beim Blick nach draußen ist uns klar, dass ein Aufbruch immer noch keinen Sinn macht. Es ziehen immer noch Massen von Nebel vom Tal in Richtung Berg. 😅🫢
Es gibt einige Motivierte, die auf die Gipfel steigen und dort oben nichts sehen werden. Wir hoffen, dass wir das besser timen können. 🤫😏
Wir treffen auf Lucas und Yuli und kommen ins Gespräch. Die Chemie stimmt und so brechen wir gemeinsam gegen halb zehn in Richtung Lafatscher Joch auf. Ein entspannter Höhenweg bei dem es nicht viel bergauf und bergab geht. ☺️🙂
Wir finden viele Anlässe zum Lachen und genießen die gemeinsame Zeit. Die Nebelwände lichten sich dann und wann, ob es wirklich aufreißen wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. 🤪
Am Lafatscher Joch angekommen, gönnen wir uns eine Pause. Es ist schon ein Schauspiel der Natur, wenn man die Hänge des Karwendels betrachtet.
Yuli und Lucas brechen irgendwann auf und Stella und ich harren hier noch eine ganze Weile aus. Der Nebel zieht immer weiter nach oben, das macht uns Hoffnung. 😋😉
Nach knapp zwei Stunden beschließen wir, dass wir den Aufstieg zum Gipfel der Speckkarspitze in Angriff nehmen werden. ✌️💪
Die 500 Höhenmeter dort hinauf sind zäh. Der Gipfel liegt auf 2600 Metern, die Luft wird schmerzlich dünn.
Wir kämpfen uns Meter für Meter nach oben. Immer wieder reißt es auf und die Sonne kommt zum Vorschein. Sekunden später steht man aber auch wieder zwischen Nebelschwaden. 🫨
Ich stelle mir während der letzten Meter vor, wie ich dort oben im Sonnenschein ankommen werde und die Aussicht genießen darf. 🥰
Und genauso kommt es tatsächlich. Wir erreichen den Gipfel der Speckkarspitze und stehen im strahlenden Sonnenschein. ☀️☀️☀️ Ich kann mein Glück kaum fassen. Ich habe Gänsehaut am ganzen Körper und ein paar Freudentränchen in den Augen. Genau das sind die besonderen Momente, die mich am Bergsteigen so begeistern. 🙏🥰🏔
Stella und ich liegen uns vor Freude in den Armen und saugen diese Momente auf. Es ist ein Geschenk, dass wir dieses Fenster von gutem Wetter erhalten. 💚
Das letzte Mal stand ich vor 7 Tagen auf einem Gipfel und ich bin froh, dass es heute tatsächlich wieder soweit ist. Ich bin unendlich glücklich. 🥰
Das Karwendel hatte mich vor eine Geduldsprobe gestellt die letzten Tage. Ich bin froh, dass ich sie überstanden habe. 🙃😃
Nach ausgiebigem Genuss starten wir dann sehr glücklich den Abstieg. Der ist tatsächlich fordernd. Es gibt einige Kraxelpassagen und wir nehmen uns Zeit.
Um halb sechs erreichen wir dann die Hallerangeralm bei strahlendem Sonnenschein. ☀️
Zur Feier des Tages gibt es ein Genuss-Weißbier im Liegestuhl auf der Sonnenterasse. Könnte schlimmer sein. 🤪
Im Anschluss eine heiße Dusche, ein Doppelzimmer mit warmen Decken für uns beide und ein gutes Abendessen. Zum Abendessen gibt's sogar warmen Schokokuchen. Super lecker 😍
Es gibt einige München-Venedig Wanderer hier, die alle noch super aufgeregt sind über ihre bevorstehende Tour. Es macht mir immer wieder ein Stück klarer, was ich da letztes Jahr erleben durfte, wenn ich diese Wanderer treffe. 😎😊
Ich falle heute sehr glücklich und kaputt ins Bett. Die steilen Meter hinauf mit der dünnen Luft haben schon einige Kräfte gekostet. 💪🙃
In unserer Wandergruppe am Morgen fällt das Wort LEBENSVERRÜCKT. Ein von mir erfundenes Wort. Ich finde es wunderschön.
Ich könnte mich selbst so beschreiben...ich bin verrückt nach Leben. 😍
Nach schönen Momenten, nach Lachen, nach Natur, nach Menschen, nach Glück, nach Demut, nach Ruhe, nach Liebe, nach Wärme, nach Nähe und nach vielem mehr.
Und gerade dieses Wort verrückt passt zu Leben so gut. 😏☺️
Wie viele Leute haben mir in meinem Leben schon gesagt, dass ich verrückt bin? Weil ich oft genau die Dinge tue, die andere Menschen verrückt finden. Weil sie eben nicht jeder tut. Ich finde man sollte überhaupt nichts danach einteilen, ob etwas verrückt oder normal ist.
Man sollte einfach nur das tun, wonach einem das Herz strebt. Das einen glücklich macht. 😀🤗💚
Verrückt und hungrig nach einem glücklichen Leben sein. 🙏😊
In diesem Sinne...
So long, Euer lebensverrücktes Henkyi 💋💚








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