Langer Abstieg ins Tal
Was für eine Nacht...
Die Hütte war extrem hellhörig, Nachtruhe gab's leider keine. Draußen auf der Terasse lief (obwohl es ja geschüttet hat und eh keiner draußen war) bis halb zwei Musik. Erst Österreich Schlager aus den gefühlt 70er Jahren und dann Apres Ski Hits. Das konnten nicht mal die Oropax dämmen.
Die Zimmertüre war zu allem Überfluss auch noch aus Glas. Auf dem Gang gibt es einen Bewegungsmelder, der die ganze Nacht fröhlich an und aus geht...naja war halt dann auch jedes Mal Tag hell im Zimmer. 🫨😵💫
Entsprechend froh bin ich, als ich um 7 Uhr aus dem Bett springen kann und die letzten Sachen zusammenpacke. Beim Frühstück bekommt man vom grimmig dreinschauenden Wirt kaum ein Guten Morgen. 🙄
Ok, also schnell das Brot runtergeschluckt, den Kaffee hinterher und ab geht's nach draußen. Zu meinem Glück hat es fast aufgehört zu regnen. Ich bin wirklich froh. 🙏
Die ersten 600 Höhenmeter geht's bergauf, die ich in einer Stunde zurücklegen kann. Die Füße laufen heute richtig gut. Entlang des Weges sehe ich heute sehr viele sehr entspannte Gämsen. Ich glaube die genießen es, dass bei diesem Wetter keine Menschen unterwegs sind. 🤪☺️
Die Sicht ist nach oben hin immer schlechter geworden. Klar irgendwann war ich eben in der Wolkendecke verschwunden. Ich hatte aber keine Probleme mit der Orientierung, weil es meistens auf einer breiteren Straße dahinging. 👍
Oben am Joch angekommen, gab's ein kurzes Beweisfoto. Dann auch gleich dick eingepackt als der nächste Regenschauer kommt und ab in Richtung Tal. Am Anfang geht's noch auf einem schmaleren Steig dahin. Ab der Lamsenjochhütte auf breiter Forststraße. 😀
Als ich wieder aus der Wolkendecke auftauche, kann man auch die Hänge des Karwendels erahnen. 😊🙃
An einer Stelle hört man plötzlich ein lautes Grollen. Am Gegenhang hat sich eine größere Felslawine gelöst und rauscht den Hang hinunter. Bis ich die Lawine lokalisieren kann, bleibt mir schon kurz das Herz stehen. 😬🫣 Ich bin froh, dass ich die Forststraße gewählt habe und nicht den Steig dort unten. Das hätte böse enden können. 🥹
Der Rest des Weges ist unspektakulär. 14 km auf der Forststraße ins Tal. Die letzten Meter laufe ich durch Schwaz. Entlang an den Hauptstraßen zum Bahnhof. Der Verkehrslärm nervt mich schon nach kurzer Zeit. 🤔
Am Bahnhof helfen mir zwei kleine Jungs, um das richtige Ticket nach Hall zu lösen und helfen mir auch am richtigen Gleis zu stehen. Ich glaube das war mal wieder ein Bild für Götter. 😅😉🙃
In Hall angekommen, gönne ich mir mittags etwas zu essen und finde sogar kostenloses WLAN, welch ungewohnter Luxus. Ich bringe die Wartezeit bis Stellas Zug eintrifft, recht gut rum. 😁
Die Freude ist groß, als Stella aus dem Zug steigt und wir ab hier wieder gemeinsam unterwegs sind. Zu Fuß laufen wir nach Absam zu unserer Unterkunft und sind die ganze Strecke mit lachen beschäftigt. Ich genieße es wieder jemanden an meiner Seite zu haben. 😀☺️
Den Nachmittag bringen wir uns auf den neusten Stand im Leben. Schwelgen in Erinnerungen und finden viele Gründe, um einfach nur zu lachen. Ich freue mich auf die nächsten Tage und bin glücklich, dass ich nicht mehr alleine unterwegs bin. 🤗🥰
Ach ja, am Nachmittag kommt tatsächlich die Sonne raus. Nur leider gibt es in dem Gasthof keine Sonnenterasse. Aber das ist nun auch jammern auf hohem Niveau. 😅🤪
So long, Euer nicht mehr einsames Henkyi 💋💚
Gämsen wohin man blickt





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